Meine erste Kolumne für die Zeitschrift "Living&More"

Mein Thema für die Kolumne sollte eines der Gerichte beziehungsweise Hauptthemen der Aktuellen Ausgabe sein, mir standen Kürbis, Rotkohl oder Kohl zur Verfügung und das wurde dann daraus.

IMG_0041 Für mich ist Kohl ein Stück geschmackliche Heimat. Eine Erinnerung, die dank meines Gaumens, meiner Zunge und meiner Nase seit frühester Kindheit tief in mir verankert ist und die ich nie vergessen werde. Denn bei uns in Südtirol spielt der Kohl eine der Hauptrollen unter den Gemüsen und Salaten. Egal ob Sommer oder Winter. Unvorstellbar die Speisekarte eines traditionellen Gasthauses oder einer Buschenschänke ohne Kohl. Sogar in unserer gehobenen Gastronomie ist es seit Jahren wieder im Trend, „alte“ Rezepte etwas zu modernisieren oder auch original getreu wiederzugeben. Was wären wir ohne unseren heißgeliebten Krautsalat mit Speck oder dem „Schweinernen“ mit Kraut (geselchtes Schweinefleisch mit Sauerkraut)? Früher war das Kraut (Weißkohl) ein Arme-Leute-Essen. Jeder baute in seinem Garten Kohl an, und um diesen auch für die kalte Jahreszeit haltbar zu machen, wurde Sauerkraut daraus gemacht. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Großmutter immer sagte: „Esst viel davon und trinkt auch den Saft des Sauerkrautes.“ Denn bereits zu dieser Zeit und sicherlich schon zuvor wussten die Menschen den gesundheitlichen Wert dieser Vitaminbombe zu schätzen, und das ohne Kochbücher und Tabellen. Viele Südtiroler verbinden mit diesem Gericht auch die für mich kulinarisch beste Zeit des Jahres und zwar die Weihnachtszeit. Kohl gehört bei uns zur Tradition am Heiligabend. Dann duftet das ganze Haus nach Kraut und Fleisch. Das Essen ist sehr einfach zuzubereiten und das auch in großen Mengen. Denn am darauffolgenden Tag, dem Christtag, gibt es zu Mittag das aufgewärmte Kraut, und da schmeckt es noch besser. Weil es aber bei uns zu Hause immer sehr viel Fleisch gab, ist Kohl für mich nie aus der Beilagenecke herausgekommen. Eines meiner Lieblingsgerichte sind deshalb auch Teigtaschen aus Boxelemehl gefüllt mit Almkäse und dazu in Butter angedünstete Kohlblätter mit Kümmel. Probieren Sie es aus! Vielleicht werden Sie auch zum Kohlliebhaber. Danke an das Living&More Team für das Vertauen. Ihre Elisabeth Pföstl LaM_1015_Kolumne  

Tags: 2015

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