O Tannenbaum

Es gibt Bräuche, die uns vertraut sind, so dass man sich wenig darum kümmert, woher sie kommen. Die Entstehungsgeschichte unseres Weihnachtsbaums gehört dazu.

Der Ursprung unseres Weihnachtsbaums liegt in den Bräuchen rund um die Wintersonnenwende. Unsere keltischen und germanischen Vorfahren lebten angepasst an die Natur. Sie wussten was es heißt, in der Wildnis einen Winter mit meterhohem Schnee zu überdauern. Um nicht zu erfrieren, saßen sie mit der Familie rund ums Feuer. Nur selten ging man hinaus in die Kälte, um Holz zu machen oder andere notwendige Arbeit zu verrichten. In der finsteren Jahreszeit kam schon das Wissen um die Rückkehr der Sonne einer Erlösung gleich. Für unsere Vorfahren war die Sonne gleichbedeutend mit dem Leben. Rituale hingen eng mit dem Wunsch nach dem Wiedererwachen des Lebens zusammen. Man zündete Feuer an und schmückte die Behausungen mit Stechpalmen, Misteln, Efeu - immergrünen Zweigen, die für die Hoffnung auf den Frühling standen. 

Auch die Römer feierten Feste um die Wintersonnenwende. Vor allem wurde Mithras als Sol invictus, Gott der unbesiegbaren Sonne, am 25. Dezember verehrt.

Bis ins 4. Jahrhundert war der christlichen Glaubensgemeinschaft der Geburtstag des Gotteskindes unbekannt. Dann begann eine langwierige Diskussion über ein genaues Datum. Zuerst einigte man sich auf Epiphanias (Erscheinung des Herrn) am 6. Januar, das nun den Heiligen Drei Königen geweiht ist. Zu Beginn des 4. Jahrhunderts übernahm die römische Kirche aber dann das heute noch gültige Datum: Die nordischen Völker feierten zwar am dunkelsten Tag des Jahres (21. Dezember) das Julfest, aber eine größere Bedeutung als Feiertag hatte bei ihnen der 25. Dezember. Dieser wurde unter der Bezeichnung Modranect ( "Nacht der Mutter") gefeiert, jene Nacht, in der das Licht wiedergeboren wird.

Die Kirche wählte das Datum, weil es den Menschen leichtfiel diesen Tag mit der Geburt des Jesuskindes durch die Mutter Maria gleichzusetzen.

Der Begriff "Weihnachten" tauchte erstmals 1170 auf. Der Volkskundler Adolf Spamer deutete es als Übersetzung des katholisch - liturgischen Begriffs nox sancta, Heilige Nacht, was er auf die "geweihten Nächte" vorchristlicher Winterrituale bezog. Spamer stieß auf die letzten Reste eines vorchristlichen Brauchs, bei dem man den Verstorbenen in den heiligen Nächten einen Speisentisch deckte. Vielleicht ging daraus das heute übliche opulente Weihnachtsmahl hervor.

Lange bevor der erste Weihnachtsbaum als solcher aufgestellt wurde existierten Bräuche, bei denen Baumzweige als Symbol für die Urkraft des Lebens dienten.

 

Als die Sünde über die Welt kam

Der eigentliche Christbaum hat seinen Ursprung im mittelalterlichen Krippenspiel in der Kirche. Vor dem bekannten Krippenspiel in der Kirche fand am 24. Dezember das Paradiesspiel statt, weil dies früher der liturgische Gedenktag für Adam und Eva war. Es sollte gezeigt werden, wie durch Adam und Eva die Sünde in die Welt kam, von der wir durch den Kreuztod Christi befreit wurden. Zu diesem Spiel gehörte natürlich auch der Paradiesbaum, der mit Äpfeln geschmückt war. Mit den Jahren wurde dieser Paradiesbaum immer schmucker, vergoldete Nüsse und Süßigkeiten ergänzten und ersetzten  die schlichten Äpfel. So wurden in Silber- und Goldpapier eingewickelte Früchte zu den Vorlagen für Christbaumkugeln und - schmuck.

Ab dem 16. Jahrhundert mehren sich Beschreibungen von Weihnachtsbäumen in den Häusern der vornehmen Bürger als vorweihnachtlicher Schmuck.

Ich wünsche euch eine besinnliche und ruhige Vorweihnachtszeit.

Eure Elisabeth Pföstl

 

Text: Miriam Wiegele ( Servus in Stadt & Land)

 

 

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